Projekt MariSynFuel startet in Bremerhaven

LogoAm 13.01.2023 fand in Bremerhaven das Kickoff-Meeting des Projekts MariSynFuel statt. Inhalt des Projektes ist die Entwicklung einer Technologie zur Herstellung von synthetischem Methanol als Kraftstoff für die Schifffahrt in Bremerhaven. Das Projekt wird im Programm „Entwicklung regenerative Kraftstoffe“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert und durch das Technologie-Transfer-Zentrum (ttz) Bremerhaven koordiniert. Weitere Partner sind neben dem ISL das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und die Unternehmen UTG Unabhängige Tanklogistik GmbH, Green Fuels GmbH und die Reederei F. Laeisz. Zahlreiche weitere Unternehmen und Institutionen aus der Region unterstützen das Projekt.
Kern des Vorhabens ist die Entwicklung und der Aufbau einer Anlage zur synthetischen („grünen“) Methanolherstellung im Demonstrationsmaßstab in Bremerhaven und die direkte Verwendung des Kraftstoffes für das neu gebaute Forschungsschiff „Uthörn“ vom Alfred-Wegener-Institut. Das Schiff ist mit zwei zur Methanolverbrennung umgerüsteten Dieselmotoren ausgestattet, wurde im November 2022 getauft und soll nach Restarbeiten und Erprobungen im Frühjahr 2023 in den Dienst gestellt werden.

Die geplante Demonstrationsanlage soll mindestens 500 kg synthetisches Methanol am Tag produzieren. Zur Gewährleistung des Betriebs der Methanolsyntheseanlage und der Abnahme des hergestellten Methanols wird im Rahmen des Projektes ein Be- und Vertriebskonzept erstellt. Somit kann auch eine wirtschaftliche Betrachtung und die Erstellung eines Business Plans gewährleistet und eine Kostenreduktion der Herstellung von grünem Methanol berücksichtigt werden. Zudem kann dieses Projekt als Konzept für die Herstellung und Anwendung weiterer E-Fuels, wie E-Diesel angesehen werden. Zugleich erfolgt die Stärkung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Bremerhaven sowie die Beschleunigung der Dekarbonisierung im Verkehrsbereich, in diesem Fall der Seeschifffahrt. Alle am Projekt beteiligten Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind in Bremerhaven ansässig und so können regionale Potenziale gehoben sowie Synergien optimal genutzt werden. Es besteht eine generelle Übertragbarkeit für andere Hafenstädte mit ähnlichen Anwendungsgebieten und infrastrukturellen Gegebenheiten.

Das ISL bringt als Projektpartner seine umfassenden Kenntnisse und Erfahrungen in den Bereichen Wasserstoff und wasserstoffbasierter Energieträger in das Projekt ein. Insbesondere wird es die Entwicklung der benötigten technischen und organisatorischen Konzepte begleiten, deren Übertragbarkeit auf andere Standorte und Einsatzgebiete untersuchen, sowie zur ökonomischen Bilanzierung und zur Öffentlichkeitsarbeit beitragen.  

 

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